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In thermischen Heiz-/Kraftwerken, in denen fossile und schwefelhaltige Brennstoffe wie Kohle und schweres Heizöl Verwendung finden, aber auch in vielen Kalzinieranlagen sowie in chemischen und petrochemischen Produktionsanlagen wie Fluid Catalytic Cracker Anlagen (FCC), fallen häufig große Mengen an schwefeloxid-haltigen Rauchgasen an.
Aber auch Müllverbrennungsanlagen, Sondermüllverbrennungsanlagen in der chemischen Industrie sowie Klärschlammverbrennungsanlagen stellen bisweilen beachtliche SOx-Emissionsquellen dar.
Einmal in die Atmosphäre freigesetzt, bilden Schwefeloxide mit der Luftfeuchtigkeit schweflige Säure. Schwefelsäure führt zu saurem Regen, noch immer weltweit eine der Hauptursachen für die Übersäuerung von Böden und Gewässern sowie Korrosionsschäden an Gebäuden und Bauwerken.
Nass-Rauchgasentschwefelunganlagen von Steuler Anlagenbau arbeiten nach dem in Großkraftwerken seit Jahrzehnten standardmäßig eingesetzten Kalkstein-/Gips-Verfahren. Es handelt sich dabei wohl um das derzeit leistungsstärkste Nass-Absorptionsverfahren zur Schwefeloxidminderung. Es zeichnet sich dabei durch sein besonders günstiges Verhältnis von niedrigen Betriebskosten, hohen DeSOx Abscheidekapazitäten und Wirkungsgraden aus.
Dieses besonders nachhaltige Verfahren nutzt dabei natürlich vorkommenden kalziumhaltigen Kalkstein und erzeugt sogenannten REA Gips, ein letztlich rieselfähiger Wertstoff, der gerade von der Baustoffindustrie aufgrund seiner hohen Reinheit und Qualität (Euro-Gypsum) immer stärker nachgefragt wird.
Aus der Verwendung von preiswerten Betriebsmitteln sowie der Vermarktung des Endproduktes Gips erklärt sich der große Betriebskostenvorteil des Nass-REA Verfahrens gegenüber den deutlich weniger leistungsfähigen trockenen Rauchgasentschwefelungsverfahren, in denen in der Regel um einiges teurere Absorptionsmittel wie Kalkhydrat oder Natriumhydrogencarbonat eingesetzt werden und deren Rückstände unter Tage deponiert werden müssen.
Die von Steuler Anlagenbau entwickelte modulare Anlagen- und Verfahrenstechnik ermöglicht Betreibern von kleineren bis mittelgroßen Anlagen die Vorteilsnutzung von REA-Technik, die eigentlich nur Großkraftwerken vorbehalten ist.
Typischerweise werden Steuler Rauchgasentschwefelungsanlagen nach dem Kalkstein-/Gips-Verfahren in folgenden Industrien eingesetzt:
Die Ausrichtung unserer Nass-REA auf kleinere bis mittlere Anlagengrößen, gemeint sind hier Rauchgasvolumenströme zwischen etwa 20.000 Nm³/h und 600.000 Nm³/h, ermöglicht die bautechnische Standardisierung einzelner Baugruppen. Im Ergebnis kann der Betreiber auf technisch bewährte und hochverfügbare Ausrüstungs- und Anlagentechnik zum vergleichsweise günstigen Preis vertrauen. Da die Schnittstellen zwischen einzelnen Baugruppen klar abgestimmt sind, können weniger funktionsrelevante Ausrüstungen wie Behälter- und Silotechnik, Gebäude, Stahlbau und Teilmontagen auch gerne in Abstimmung mit unserer Projektierung durch den Kunden beigestellt werden.
Obwohl Kalkstein-/Gips-REA den sogenannten Nasswaschverfahren angehören, fallen bei den meisten der bisher von Steuler ausgeführten REA-Anlagen kein oder nur wenige hundert Liter Abwasser pro Stunde an. Erstaunlicherweise liegt der Wasserverbrauch nur geringfügig über dem Wasserverbrauch eines vergleichbaren Trockensystems auf Kalkhydratbasis.
Die sauren gasförmigen Schwefeloxide werden in der Waschflüssigkeit, einer Suspension aus Kalksteinmehl, Gipskristallen und Wasser, absorbiert und im Prozess durch Reaktion mit zugegebenem Absorbens zum unlöslichen, wiederverwertbaren Endprodukt Gips, also Kalziumsulfat mit hoher Reinheit, umgewandelt und aus dem Prozess durch Filtration abgeschieden.
Je nach Verfügbarkeit am Standort können Steuler Nass-REA entweder für den Betrieb mit preiswerten Kalzium-Verbindungen CaCO3, CaO oder Ca(OH)2 oder aber ZnO, Mg(OH)2 bzw. Seewasser ausgelegt werden. Das je nachdem gebildete Produkt kann meist entweder in den eigentlichen Grundprozess zurückgeführt oder aber als Wertstoff vermarktet werden. Die bei trockenen REA-Verfahren üblicherweise anfallenden Deponierungskosten unter Tage entfallen ersatzlos!
Als ergänzendes Rauchgasentschwefelungsverfahren bietet Steuler Anlagenbau für Rauchgasströme mit geringerer Schwefeloxidfracht sogenannte chemische Wäscher, typischerweise basierend auf Neutralisationsreaktionen mit Laugen (z.B. NaOH, NaHCO3, KOH etc.) an.
Um den besonderen Anforderungen unserer Industriepartner an Preis, Robustheit, einfachen Betrieb und Verfügbarkeit gerecht zu werden, entwickelte Steuler Anlagenbau an das jeweilige Rauchgasvolumen angepasste robuste und kosteneffiziente Waschturm-Bauweisen.
REA-Abgaswäscher mit bis zu vier Metern Durchmesser (das entspricht etwa 100.000 Nm³/h Rauchgas) können von Steuler im Werk vorgefertigt und aufstellfertig ausgeliefert werden. Die bevorzugten Materialien sind thermoplastisches Polypropylen oder glasfaser-verstärkter Kunststoff (GfK). Nicht mehr transportable Absorber größerer Durchmesser erstellen wir gerne in der von Steuler entwickelten innovativen Stahlbeton-/Bekaplast Bauweise, wobei die Innenseite des Waschturms mit mechanisch verankerten Betonschutzplatten dauerhaft gegen Korrosion geschützt wird.
Eine Bauweise, die sich bislang in vielen unterschiedlichen Applikationen als hervorragend anwendbar und gerade in Schwellenländern extrem wettbewerbsfähig erwiesen hat.